Informationen zur Luftqualität
Wie hoch ist die Luftbelastung an den Straßen, auf denen ich gleich mit dem Fahrrad fahren möchte? Kann ich unbesorgt joggen oder spazieren gehen? Sollte ich heute auf das Autofahren verzichten, weil die Luft schon hoch belastet ist?
Mit „Hauptstadtluft – Luftqualität an Straßen“ können Sie sich jederzeit über die aktuelle Luftqualität an Berliner Hauptverkehrsstraßen informieren. Eine stündlich aktualisierte Karte zeigt die Luftbelastung an den Abschnitten des Berliner Hauptverkehrsstraßennetz farbig an, an denen aufgrund der Randbebauung und eines hohen Verkehrsaufkommens hohe Schadstoffbelastungen auftreten können. Die Farben des Luftqualitätsindexes erlauben dabei einen schnellen Überblick. Die Angaben zur Luftqualität werden anhand von aktuellen Verkehrs-, Wetter- und Luftgütemessdaten modelliert.
Luftschadstoffe
Komponente | Mittel über | Grenzwert | Anzahl zulässiger Überschreitungen |
Partikel (PM10) | 24 h | 50 µg/m³ | 35 x / Jahr |
1 Jahr | 40 µg/m³ | -- | |
Partikel (PM 2.5) | 1 Jahr | 25 µg/m³ | |
Stickstoffdioxid (NO2) | 1 h | 200 µg/m³ | 18 x / Jahr |
1 Jahr | 40 µg/m³ | -- | |
Luftqualitätsindex
Für die schnelle Beurteilung der Luftqualität wird die Belastung in Form eines Luftqualitätsindexes angezeigt. Der Luftqualitätsindex zeigt auf einen Blick die momentane Luftbelastung an und bewertet die Kurzzeitwirkung der Luftschadstoffe auf die menschliche Gesundheit. Hierzu werden die berechneten Konzentrationen einer von sechs Belastungsstufen zugeordnet. Der Übergang von „ausreichend“ zu „schlecht“ entspricht dem Überschreiten des EU-weit gültigen Kurzzeit-Grenzwertes für diesen Schadstoff.
Index | NO2* | PM10** |
sehr gut | 0-25 | 0-10 |
gut | > 25-50 | > 10-20 |
befriedigend | > 50-100 | > 20-35 |
ausreichend | > 100-200 | > 35-50 |
schlecht | > 200-500 | > 50-100 |
sehr schlecht | > 500 | > 100 |
* Stundenmittelwert in μg/m³ / ** stündlich gleitendes Tagesmittel in μg/m³
Verhaltenstipps
Genießen Sie Ihre Aktivitäten im Freien, gesundheitlich nachteilige Wirkungen sind nicht zu erwarten. Auch hier können Sie unbesorgt zu Fuß gehen oder Radfahren.
Kurzfristige nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit sind unwahrscheinlich. Allerdings können Effekte durch Luftschadstoffkombinationen und bei langfristiger Einwirkung des Einzelstoffes nicht ausgeschlossen werden. Zusätzliche Reize, z.B. ausgelöst durch Pollenflug, können die Wirkung der Luftschadstoffe verstärken, so dass Effekte bei empfindlichen Personengruppen (z.B. Asthmatikern) wahrscheinlicher werden. Auf dieser Strecke sollten Sie empfindliche Personen möglichst nur kürzere Zeit zu Fuß gehen oder Radfahren.
Bei empfindlichen Personen können nachteilige gesundheitliche Wirkungen auftreten. In Kombination mit weiteren Luftschadstoffen ist dies auch bei weniger empfindlichen Personen möglich. Besonders empfindliche Personen sollten hier körperlich anstrengende Tätigkeiten vermeiden. Für das Gehen oder Radfahren ist diese Straße gerade weniger geeignet. Zu einer besseren Luftqualität können Sie beitragen, wenn Sie hier jetzt nicht mit dem Auto (mit Verbrennungsmotor) fahren und so weit wie möglich auf andere Verkehrsmittel umsteigen. Nutzen Sie dazu auch die Berlin mobil App.
Negative gesundheitliche Auswirkungen können auftreten. Wer empfindlich ist oder vorgeschädigte Atemwege hat, sollte hier körperliche Anstrengungen reduzieren oder vermeiden. Diese Strecke sollten Sie momentan als Fußgänger oder Radfahrer eher vermeiden.
Zu einer besseren Luftqualität können Sie beitragen, wenn Sie hier jetzt nicht mit dem Auto (mit Verbrennungsmotor) fahren und möglichst auf andere Verkehrsmittel umsteigen. Nutzen Sie dazu auch die Berlin mobil App.
Fahren Sie ein Dieselfahrzeug Euro 5? Dann können Sie dauerhaft zu einer besseren Luftqualität beitragen, wenn Sie es – soweit verfügbar – mit einem Stickoxidminderungssystem nachrüsten lassen. Erkundigen Sie sich nach Förderungen durch Fahrzeughersteller oder Förderprogramme des Bundes, z.B. unter www.bav.bund.de.
Negative gesundheitliche Auswirkungen können auftreten. Wer empfindlich ist oder vorgeschädigte Atemwege hat, sollte hier körperliche Anstrengungen vermeiden. Diese Strecke sollten Sie momentan als Fußgänger oder Radfahrer vermeiden.
Zu einer besseren Luftqualität können Sie beitragen, wenn Sie hier jetzt nicht mit dem Auto (mit Verbrennungsmotor) fahren und möglichst auf andere Verkehrsmittel umsteigen. Nutzen Sie dazu auch die Berlin mobil App.
Fahren Sie ein Dieselfahrzeug Euro 5? Dann können Sie dauerhaft zu einer besseren Luftqualität beitragen, wenn Sie es – soweit verfügbar – mit einem Stickoxidminderungssystem nachrüsten lassen. Erkundigen Sie sich nach Förderungen durch Fahrzeughersteller oder Förderprogramme des Bundes, z.B. unter www.bav.bund.de.
Wie wird die Luftqualität an Straßen berechnet?
Für die Berechnung der Luftbelastung an Hauptverkehrsstraßen wird das Modell IMMISmt der IVU Umwelt GmbH verwendet. Dies ist ein Monitoring-System zur stadtweiten Überwachung der Luftschadstoffbelastung in Echtzeit. Die Berechnung der aktuellen Luftqualität erfolgt in mehreren Schritten.
Zuerst wird mit aktuellen Daten zur Verkehrsmenge und Verkehrsqualität (z.B. Stau oder flüssiger Verkehr) der momentane Schadstoffausstoß berechnet.
Im zweiten Schritt wird die Verdünnung der Schadstoffe mit einem Ausbreitungsmodell bestimmt. Hierfür werden aktuelle Wetterdaten, z.B. zur Windgeschwindigkeit und Windrichtung, verwendet. Aus dieser Verdünnung ergibt sich die verkehrsbedingte Zusatzbelastung durch die Fahrzeuge, die in dieser Straße fahren.
Im dritten Schritt wird die tatsächliche Luftqualität aus der Summe dieser Zusatzbelastung und der Hintergrundbelastung berechnet. Die Hintergrundbelastung basiert auf Messwerten des Berliner Luftqualitätsnetzes. Die Berechnungen erfolgten mit einer stündlichen Auflösung. Für NO2 wird der Stundenmittelwert dargestellt. Dieser ist vergleichbar mit dem Kurzzeitgrenzwert. Für Partikel kann der Tagesmittelwert aufgerufen werden. Nur dieser Wert ist mit dem Kurzzeitgrenzwert vergleichbar.
Ein Modell ist immer nur eine Annäherung an die Luftqualität, wie sie mit Messgeräten bestimmt wird. Es können daher Über- oder Unterschätzungen der tatsächlichen Luftqualität angezeigt werden. Die Modellwerte wurden mit Messergebnissen verglichen, die Abweichungen liegen im Rahmen der vorgeschriebenen Qualitätsanforderungen.
Woher stammen die verwendeten Daten?
Maßnahmen zur Reduzierung der Schadstoffbelastung
Der Berliner Senat hat mit dem Beschluss der zweiten Fortschreibung des Luftreinhalteplans im Juli 2019 zahlreiche Maßnahmen zur schnellen Reduzierung der hohen NO2-Belastungen an Straßen beschlossen. Die Wichtigsten sind:
- Nachrüstung von Bussen der BVG und Kommunalfahrzeugen mit Stickoxidminderungssystemen
- Schrittweise Umstellung der BVG-Busflotte auf Elektroantrieb; bis 2021 sollen über 100 Elektrobusse und die zugehörige Ladeinfrastruktur beschafft werden.
- Förderung des ÖPNV und des Rad- und Fußverkehrs
- Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung und Erhöhung der Parkgebühren
- Tempo 30 für hochbelastete Streckenabschnitte von einer gesamten Länge von ca. 20,6 Kilometern.
- Durchfahrtverbote für Dieselfahrzeuge bis einschließlich Euro 5 für acht Strecken mit einer gesamten Länge von ca. 2,9 Kilometern
Hier geht es zum Luftreinhalteplan.