Im Rahmen des eUVM-Projekts wurden verschiedene Verkehrsdatenanalysen durchgeführt, um die Ursachen von Verkehrsstörungen wie z.B. Stausituationen besser zu verstehen. In dieser Analyse werden die Pendelverkehre innerhalb Berlins sowie zwischen Berlin und seinem Umland dargestellt. Die Pendelverkehre wurden auf Basis hoch aufgelöster Floating Car Data (FCD Daten) modelliert. Dafür wurden datenschutzkonforme GPS-Daten verschiedener Fahrzeug- und Mobilfunkanbieter einerseits eingekauft (INRIX-Daten) und andererseits über ein agentenbasiertes Verkehrsmodell verschiedenen Wegen, Verkehrsmodi sowie Wegegründen zugeordnet (Senozon-Daten).
Folgende Erkenntnisse lassen sich aus den Daten ableiten, die in den nachfolgenden aufklappbaren Fenstern genauer betrachtet werden:
In Berlin beginnen Wege zur Arbeit am Morgen zwischen fünf und zehn Uhr mit einer deutlichen Spitze um acht Uhr. Der Rückweg wird von Pendlern zwischen 15 und 19 Uhr angetreten, mit einer Spitze zwischen 16 und 17 Uhr.
Nach den modellierten Daten (typischer Werktag 2019) lag der Anteil der MIV-Pendelnden (MIV+MIV-Mitfahrer) bei 47% innerhalb Berlins und bei 66% zwischen Berlin und Umland. Dabei sinkt der ÖPNV-Anteil von 34% (innerhalb Berlins) auf 26% (Berlin-Umland). Innerhalb Berlins pendeln prozentual gesehen deutlich mehr Menschen mit Fahrrad oder zu Fuß (in Summe 19%) als zwischen Berlin und seinem Umland (in Summe 8%)
Bei der räumlichen Betrachtung der Pendler innerhalb Berlins fällt auf, dass der MIV-Anteil vor allem in den Stadtrandgebieten besonders hoch ausfällt, wobei auch einige Bereiche innerhalb des S-Bahnringes (z.B. Bereich Tiergarten) hohe MIV-Anteile aufweisen. Der ÖPNV-Anteil verteilt sich recht gleichmäßig im Stadtgebiet, mit Ausnahme von dünn besiedelten Stadtrandgebieten (z.B. Bereich Pfaueninsel, Bereich Seddinsee). An einigen Stellen ist ein erhöhter ÖPNV-Anteil entlang der rein schienengebundenen Verkehrsmittel (S-, U-, Regionalbahn) zu erkennen. Zu Fuß Pendler sind primär im innerstädtischen Bereich erkennbar mit Ausnahmen in Großwohnsiedlungsgebieten wie Marzahn-Hellersdorf, das Märkische Viertel oder Spandau. Der Anteil von Radpendelnden verteilt sich recht gleichmäßig im Stadtgebiet.
Die stärksten Pendlergemeinden stellen laut den Analyseergebnissen Schönefeld, Potsdam und Hoppegarten dar. Diese werden durch den MIV primär über die Bundestraßen bzw. Stadtautobahnen ans Stadtgebiet angeschlossen. Zusätzlich bestehen zu den genannten Gemeinden diverse Bahnanbindungen zur Verfügung.
Repräsentativität der Daten
Die Analyse der Pendlerströme basiert auf zwei Datenquellen: INRIX Trips (September 2021) und Senozon Daten (2019). Diese Zeiträume wurden gewählt, um möglichst keinen Einfluss durch Corona-bedingte Abweichungen zu haben. Der Modal Split wurde aus den Senozon Daten ermittelt und die Quelle-Ziel-Beziehungen, sowie die zurückgelegten Strecken des MIV mit Hilfe der INRIX Trips Daten erstellt.
Der Datensatz bietet neben dem Hauptverkehrsmittel, den Start- und Ziel-Gebieten auch den Grund für einen Weg an. Für die Analyse der Pendlerströme sind vor allem die Kategorien „work“ und „home“ von entscheidender Bedeutung. Die Kategorie „work“ umfasst mit 563.098 Datenpunkten 16,85 % aller Trips und beinhaltet Wege, die zum Arbeitsplatz oder arbeitsbedingt angetreten werden. Die Kategorie „home“ beschreibt alle Rückwege (also nicht nur die Heimwege von der Arbeit) und ist dadurch mit 1.024.451 Trips bzw. 30,56 % des Datensatzes die am stärksten vertretene Kategorie. Die Daten umfassen nicht nur die Rückpendler, sondern auch die Rückwege von Schülern und anderer Reisegründe. Trotz dieser Einschränkung geben sie einen guten Aufschluss über die zeitliche Verteilung der Hauptverkehrsströme und werden für die Analyse der Pendlerströme und näherungsweise für die Bestimmung der Rückpendler verwendet.
Für die Interpretation der Daten müssen bestimmte Einschränkungen in Betracht gezogen werden:
Für die Analyse des MIV sind die INRIX Trips Daten am besten geeignet, haben aber den Nachteil, dass sie in Bereichen mit geringer Abdeckung nicht repräsentativ sein können.
Die Senozon Daten enthalten auch andere Verkehrsträger. Jedoch repräsentieren die Daten nur einen typischen Werktag im Jahr 2019. Zudem stößt das Nachfragemodell auf Grundlage von Mobilfunkdaten an seine Grenzen, wenn zum Beispiel kleine Teilgebiete abgebildet werden und demnach nicht genug Ausgangsdaten vorliegen.
Im Hinblick auf das gesamte Untersuchungsgebiet sind die Ergebnisse zuverlässig. Der Vergleich der relativen MIV-Tripzahlen zwischen den Senozon und INRIX Trips Daten zeigt eine vergleichbare Verteilung für die Teilverkehrszellen in Berlin mit einer Korrelation von 0,76. Damit können beide Datensätze für die nachfolgenden Analysen kombiniert werden.
Der für die Analyse der Pendlerströme verwendende Senozon Datensatz umfasst insgesamt etwas mehr als 3,3 Mio. Trips, deren Start- oder Zielpunkt innerhalb Berlins liegt.
Pendelnde innerhalb Berlins
Pendelnde sind gleichmäßig in ganz Berlin verteilt, etwas mehr Pendelnde gibt es in bevölkerungsreichen Gebieten wie Neukölln oder Kreuzberg. Die Ziele der Pendelnden sind deutlich konzentrierter und liegen vor allem in Gewerbegebieten oder im Umfeld zentraler Einrichtungen. Beispiele hierfür sind die Teilverkehrszelle „Potsdamer Straße/ Marlene-Dietrich Platz“ mit zwei große Einkaufszentren oder die Teilverkehrszelle „Seestraße/ Sylter Straße“ mit dem Charité Campus Virchow.
Gebiete mit einer stärkeren Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs zeichnen sich durch eine gute Erreichbarkeit mit der S-Bahn (z.B. S5 und S7 im östlichen Stadtbereich sowie der Ringbahnlinien S41/S42) sowie einigen U-Bahnlinien (z.B. U7 im südöstlichen Stadtbereich) aus.
Die meisten Startpunkte für den Pendelverkehr mit dem Auto (Motorisierter Individualverkehr(MIV)) liegen primär außerhalb des S-Bahn Rings. Eine Ausnahme bildet der Bezirk Charlottenburg, dessen zentrale Lage zwischen der A100 und der Bismarckstraße eine Bevorzugung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) zur Folge hat. Die zurückgelegten Strecken des MIV verlaufen vor allem über die Autobahnen A100 und A113. In der Stadt sind vor allem die Hermannstraße, der Mehringdamm und die B1/B5 an der Kreuzung mit der Märkischen Allee und der Abschnitt zwischen dem S-Bahnhof Lichtenberg und dem Frankfurter Tor viel befahren. Zusätzlich wird während des Abendverkehrs der Bereich an der Havel zwischen der Potsdamer- und Zossener Brücke, sowie die Potsdamer Straße und der Tunnel Tiergarten Spreebogen häufig verwendet. Die George-C.-Marshall-Brücke (in der Nähe des Potsdamer Platzes) sowie die Elsenbrücke beim Treptower Park, die Mühlendammbrücke (Museumsinsel) und die Nordhafenbrücke in Moabit gehören zu den am meisten frequentierten Brücken für den motorisierten Individualverkehr innerhalb Berlins.
Die Zahlen der Pendelnden im Modal Split verteilen sich innerhalb Berlin wie folgt:
Pendelnde zwischen Berlin und Brandenburg
Im Jahr 2023 waren in Berlin über 400.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit Wohnsitz außerhalb Berlins tätig, die täglich ihren Arbeitsort in der Stadt aufsuchten (Statista). Im Vergleich zu Pendlern innerhalb Berlins zu Pendelnden von Berlin nach Brandenburg zeigt sich eine deutliche Verschiebung vom Umweltverbund zum motorisierter Individualverkehr. 66% (MIV+MIV Mitfahrer) der Pendlerstrecken zwischen Berlin und Brandenburg werden mit dem Auto zurückgelegt. 26% der Strecken werden mit dem ÖPNV, 6% mit dem Fahrrad und nur 2 % zu Fuß bewältigt. Unterschiede im Modal Split zwischen den Brandenburger Gemeinden werden durch die die Anbindung an das Straßenverkehrsnetz, den ÖPNV, sowie die zurückzulegende Strecke und das Parkplatzangebot am Zielort beeinflusst. Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass die Daten aus dem Jahr 2019 stammen und spätere Einflussfaktoren wie der E-Bike-Boom zu diesem Zeitpunkt noch nicht durch den betrachteten Datensatz berücksichtigt werden konnten.
Betrachtet man die Pendelnden-Beziehung zwischen Berlin und Brandburg verteilt sich der Model Split wie folgt:
Die Strecken von Trips (INRIX Daten) in und aus der Stadt zeigen ein fast identisches Muster und verlaufen über mehrere zentrale Achsen. Die A113, A100 und A111 verbinden weite Teile des Berliner Umlandes mit der Innenstadt. Dabei werden vor allem die Abfahrten am Tempelhofer Damm und der Seestraße stark genutzt. Ein zusätzlicher stark befahrener Bereich im Südosten Berlins ist die B96a bei Adlershof. Im Westen der Stadt ist die B2/B5 und nachfolgend der Kaiserdamm eine zusätzliche Anbindung, die vor allem von den Pendelnden aus den Gemeinden nördlich von Potsdam verwendet wird. Das Gegenstück der im Osten angrenzenden Gemeinden bilden die B1/B5 und die Landsberger Allee. Im Nordosten ist die A114 und anschließend die Prenzlauer Promenade ein zentraler Weg in die Stadt.
Die Anbindung mit dem Auto aus dem Berliner Umland ist besonders stark für die direkt angrenzenden Gebiete, wie zum Beispiel Potsdam oder Bernau, ausgeprägt. Von den weiter entfernten Gebieten fallen vor allem Großstädte wie Cottbus oder Frankfurt (Oder) durch erhöhte Tripdichten auf. Die Verteilung der Quelle-Ziel-Beziehungen ist gebietsspezifisch sehr unterschiedlich. So enden z.B. Fahrten, die in Falkensee beginnen, in Berlin Spandau und den unmittelbar angrenzenden Gebieten, während die Ziele der Fahrten, die in Potsdam beginnen, relativ gleichmäßig über den gesamten Südwesten der Stadt verteilt sind. Im folgenden Abschnitt werden die Pendlerströme exemplarisch für die zehn Gemeinden mit den höchsten Pendlerströmen dargestellt.
Top 10 Brandenburger Gemeinden mit Pendlern nach Berlin (nach INRIX-Daten)
1. Schönefeld
Der Pendelverkehr erfolgt primär über den MIV mit einem Anteil von 65% am Modal Split. Der ÖPNV liegt bei 27%, die restlichen Fahrten erfolgen mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Die zentrale MIV-Anbindung erfolgt über die A113/A100 mit den Abfahrten über die Karl-Marx-Straße, den Tempelhofer Damm und das Dreieck Charlottenburg. Eine zusätzliche Route verläuft über Alt Treptow bzw. Am Treptower Park und über die Elsenbrücke (Stand 2021). Die Hauptreiseziele liegen im Südosten der Stadt besonders entlang der A113 und des Teltower Kanals. Die Anbindung für den ÖPNV erfolgt über die S-Bahnlinien S9 und S45 an den S-Bahnhöfen der Flughafenterminals und am S-Bahnhof Waßmannsdorf. Zusätzlich verkehren Buslinien zwischen der Gemeinde und den Stadtteilen Adlershof, Lichtenrade und Neukölln.
2. Potsdam
Die Stadt Potsdam weist im Vergleich zu den anderen Gemeinden Brandenburgs mit 61% einen etwas geringeren MIV-Anteil am Pendlerverkehr von und nach Berlin auf. Die Nutzung des ÖPNV liegt bei 36%. Die meistgenutzte Route für Autos verläuft über die A115 und die nachfolgende A100. Als Abfahrten werden vor allem die Seestraße, der Kaiserdamm und der Tempelhofer Damm genutzt. Vielgenutzte Alternativen sind z.B. die Potsdamer Allee und die Heerstraße. Dementsprechend liegen die meisten Ziele des MIV im Südosten der Stadt und in Spandau. Direkte ÖPNV-Anbindungen mit der Berliner Innenstadt erfolgen über die S7 und Regionalzüge. Zusätzlich ist der Südwesten Berlins und Spandau über Buslinien erreichbar. Fahrtenziele zur Arbeit über den ÖPNV liegen vor allem innerhalb des S-Bahnrings in Halensee, dem Osten Charlottenburgs und Berlin Mitte, so wie dem Südosten der Stadt. Das Fahrrad als Verkehrsmittel wird von Pendlern nach Wannsee und Kladow verwendet.
3. Hoppegarten
Das primäre Verkehrsmittel für den Pendlerverkehr mit Berlin ist der MIV mit 69%. Nachfolgend hat der ÖPNV mit 22% auch einen gewissen Stellenwert. Im Verhältnis zu den anderen Gemeinden Brandenburgs weist Hoppegarten mit 7% einen hohen Anteil an Radverkehr im Modal Split auf. Die Hauptverkehrswege des MIV verlaufen über die Landsberger Allee und die B1/B5. Der Südosten der Stadt wird über die Wilhelm-Spindler-Brücke und die A113 erreicht. Dabei wird die Verbindung über die B1/B5 am stärksten genutzt. Die primären Ziele des MIV liegen im Osten der Stadt in Mahlsdorf und Hellersdorf mit einem Einzugsgebiet bis nach Lichtenberg. Für den Radverkehr liegen die Ziele im Norden Mahlsdorfs und Süden Hellersdorfs. Darüber hinaus ist Hoppegarten über die S5 an die Berliner Innenstadt angebunden. Zusätzlich können Ziele in Lichtenberg und Mahlsdorf über die Buslinien 108 und 395 erreicht werden.
4. Ahrensfelde
Der Pendlerverkehr aus Ahrensfelde wird mit einem Modal Split von 72 % überwiegend mit dem MIV abgewickelt und weist eine geringere ÖPNV-Nutzung von 19 % auf. Die Lage Ahrensfeldes an der A10 ermöglicht neben der Verbindung zum Berliner Osten auch eine gute Anbindung an den Norden der Stadt. Dementsprechend verteilen sich die Ziele des MIV im Nordosten der Stadt und beinhaltet ein weites Gebiet, das u.a. Teile von Marzahn, Hellersdorf und Mahlsdorf umfasst. Der Norden Berlins wird im Anschluss an die A10 über die A114 oder die B2 und den Blankenburger Pflasterweg erreicht. Die Hauptstrecke in den Osten der Stadt und in die Innenstadt verläuft über die Landsberger Allee. Zusätzlich wird eine Route in den Südosten der Stadt über die Märkische Allee, B1/B5 und Am Tierpark genutzt. Aus Ahrensfelde erreicht man die Berliner Innenstadt über die S7 und die Regionalbahn RB25. Darüber hinaus bestehen Busverbindungen mit dem Nordosten Berlins. Es bestehen vielfältige Anschlussmöglichkeiten zu den Ortsteilen Marzahn, Hellersdorf und Hohenschönhausen.
5. Blankenfelde-Mahlow
Der Pendlerverkehr zwischen Berlin und Blankenfelde-Mahlow erfolgt primär über die B96. Der Tempelhofer Damm ist die wichtigste Verbindung in die Innenstadt, während die Wege in den Westen und Osten der Stadt über die A100 führen. Dementsprechend liegen die Hauptziele des MIV in Lichtenrade und Mariendorf. Der Anteil des MIV am Modal Split ist ähnlich wie in anderen Gemeinden. Er liegt bei 79 %. Der ÖPNV macht nur 17 % des Pendlerverkehrs aus. Die meisten Pendelnden fahren mit dem ÖPNV nach Lichtenrade oder Berlin-Mitte. Blankenfelde-Mahlow ist nur über den Regionalverkehr und die S2 mit Berlin verbunden, so dass nur Bereiche entlang dieser Strecken schnell erreicht werden können. Pendelnde mit dem Rad sind nur ein kleiner Anteil und fahren primär nach Lichtenrade.
6. Falkensee
Der Pendlerverkehr zwischen Falkensee und Berlin wird im Wesentlichen durch den motorisierten Individualverkehr (MIV) mit einem Anteil von 72% und den ÖPNV mit einem Anteil von 24% abgewickelt. Die Hauptrouten für die MIV-Anbindung verlaufen über die Falkenseer Chaussee, die Heerstraße und die Charlottenburger Chaussee und münden in die A100 bzw. A111. Die Fahrt in das Stadtinnere verläuft über die Seestraße oder die Bismarckstraße. Das Hauptzielgebiet des Pendelverkehres liegt zwischen der Stadtgrenze und den Stadtteilen Westend und Siemensstadt. Über den ÖPNV ist das primäre Ziel das Zentrum von Spandau, das über die Regionalbahnen RE6, RB10, RB14 und die Buslinien X37 sowie 653 erreicht werden kann. Direkte Verbindungen in die Innenstadt Berlins bestehen nur über den Regionalbahnverkehr.
7. Königs Wusterhausen
Der Modal Split der Pendler zwischen Berlin und Königs Wusterhausen liegt mit 74% auf Seiten des MIV, während der ÖPNV 26% der Wege ausmacht. Auf den Rad- und Fußverkehr entfällt hier laut Modell kein Anteil, da die Strecke aus Sicht des Modells nicht für den Rad- und Fußverkehr genutzt wird. Die primären Wege des MIV führen über die A113 und A100. Zusätzlich werden das Adlergestell und seine größeren Abzweigungen in Adlershof vom Pendlerverkehr verwendet. Dementsprechend liegen die meistfrequentierten Ziele des MIV entlang des Adlergestells und der A113 sowie in Berlin-Bohnsdorf. Die Quelle-Ziel-Analyse der Senozon-Daten für Pendler, die Berlin über den ÖPNV erreichen, zeigt, dass die Ziele vor allem im Südosten der Stadt und Berlin-Mitte liegen. Eine direkte Anbindung mit Adlershof und nachfolgend dem Stadtzentrum erfolgt über die S46 und die Regionalbahnen. Zusätzlich kann das Gebiet um das Adlergestell über Busse der Linie 733 erreicht werden.
8. Oranienburg
Der Pendlerverkehr aus Oranienburg verteilt sich auf den gesamten Norden Berlins. Der Modal Split liegt bei 79% für den MIV. Die Hauptstrecken des MIV verlaufen über die A111 und A100 im Westen und die A114 im Osten der Stadt. Aufgrund der Entfernung zu Berlin besteht laut dem Modell kein nennenswerter Rad- oder Fußverkehr. Die restlichen 21% des Pendlerverkehrs werden über den ÖPNV abgewickelt. Die ÖPNV-Anbindung mit Berlin erfolgt über die S1 und verschiedene Regionalbahnen.
9. Ludwigsfelde
Durch die Lage Ludwigsfeldes am südlichen Berliner Ring sind die Ziele des motorisierten Individualverkehrs stark über den gesamten Süden Berlins verteilt. Die meistgenutzten Wege führen über schnell vom Kreuz Ludwigsfelde Ost erreichbare Strecken, die A115 im Südwesten, die B101 im Süden und die B96a im Südosten. Der Modal Split zeigt, dass 79 % des Pendlerverkehrs auf den MIV entfallen, während der ÖPNV mit 21 % eine untergeordnete Rolle spielt. Aufgrund der starken Verteilung und geringen Anzahl von Wegen über den ÖPNV können keine genauen Aussagen über die Quelle-Ziel-Beziehungen für den ÖPNV mit dem Ziel Arbeitsplatz aus den Senozon Daten gezogen werden. Strukturell bestehen Verbindungen zwischen Ludwigsfelde und dem Zentrum Berlins über die Regionalbahnen der Linien RE3, RE4 und RB22. Zusätzlich kann der Süden Marienfeldes über die Buslinie 710 erreicht werden.
10. Großbeeren
Direkte ÖPNV-Verbindungen zwischen Großbeeren und Berlin bestehen für die Innenstadt über die Regionalbahnen RE3 und RE4. Zusätzlich ist Marienfelde über die Buslinien 710 und 711 erreichbar. Der Anteil derjenigen, die auf dem Weg zur Arbeit den ÖPNV nutzen, liegt bei lediglich 14 %. Somit werden 84 % des Modal Splits vom MIV eingenommen und verteilen sich auf den Berliner Süden. Auffällig hoch ist mit 21 % aller MIV-Pendler der Anteil an Mitfahrenden für Pendler aus Großbeeren. Die Hauptstrecken für den MIV verlaufen im Berliner Süden über die Marienfelder Allee und die Osdorfer Straße. Im Westen der Stadt führt die meistgenutzte Strecke über die A114 und die A100 zum Dreieck Funkturm. 2% des Pendlerverkehrs erfolgt über den Radverkehr. Dabei liegen die Ziele direkt an der Grenze zu Großbeeren in Marienfelde.
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