Beschreibung Stauschwerpunktanalyse

Im Rahmen des eUVM-Projekts wurden verschiedene Verkehrsdatenanalysen durchgeführt, um die Ursachen von Verkehrsstörungen wie Stausituationen nach den möglichen Einflüssen differenzieren zu können. Bei dieser Analyse wurden die größten Stauschwerpunkte in Berlin analysiert und jeweils geschaut, welche Maßnahmen zu einer Verbesserung der Situation führen könnten. Die Stauschwerpunkte wurden mithilfe von hoch aufgelöste Floating Car Data für den Zeitraum September 2021 bis Dezember 2021 analysiert. Für hoch aufgelöste Floating Car Data werden GPS-Daten verschiedener Fahrzeugflotten oder Mobilfunkanwendungen vom jeweiligen Anbieter eingekauft und datenschutzkonform bereitgestellt.

Die Analyse beschreibt die zehn größten Stauschwerpunkte in Berlin mit unterschiedlichen Attributen wie Fahrtrichtung, Häufigkeit des Stauauftretens, durchschnittliche maximale Dauer und durchschnittliche maximale Länge des jeweiligen Staus.

Auffällig ist, dass die Stauschwerpunkte vor allem im Osten der Stadt zu finden sind. Dies liegt daran, dass die Stauschwerpunkte im Westen Berlins vor allem auf den Stadtautobahnen (A100, A111, A115) liegen. Die Stadtautobahnen wurden bei dieser Analyse nicht betrachtet, da der Verkehrsfluss auf den städtischen Hauptverkehrsstraßen untersucht werden sollte.

Zusätzlich zu den Stauschwerpunkten konnten die Daten auf ihre Quell-Ziel-Beziehungen analysiert werden, sodass für die einzelnen Stauteilnehmenden die jeweiligen Startorte und Zielorte dargestellt werden konnten. Hierbei ist anzumerken, dass die räumliche Auflösung dieser Daten innerhalb Berlins auf Teilverkehrszellenebene und außerhalb Berlins auf Brandenburger Gemeindeebene gefiltert wurden. Die Analyse ist vollständig DSGVO-konform.

Beschreibung der Stauschwerpunkte:

In den nachfolgenden Abschnitten werden die einzelnen Stauschwerpunkte genauer beschrieben. Dabei werden unterschiedlichste Analyseergebnisse wie Stauhäufigkeit, Staudauer, Staulänge sowie Stauursache näher betrachtet. Die Analyse wurde für den Zeitraum September 2021 bis Dezember 2021 durchgeführt, um so ein aussagekräftiges Bild der Stauschwerpunkte in Berlin erhalten zu können.

  • Stauschwerpunkt 1 - Karl-Marx-Allee

    Der Stauschwerpunkt mit dem höchsten Auswirkungsfaktor verläuft über die B1 stadtauswärts vom Kreisverkehr Strausberger Platz bis zur Kreuzung Frankfurter Allee/ Skandinavische Straße. Für den Analysezeitraum wurden 91 Stauereignisse identifiziert mit einer durchschnittlichen Dauer von 171 Minuten und einer durchschnittlichen maximalen Länge von 1,90 km. Dabei wurden keine Baustellen oder Streckensperrungen auf dem Streckenabschnitt festgestellt. Die Analyse der Verzögerungszeiten der zugehörigen Streckenabschnitte zeigt die höchste Reisezeitverzögerung entlang der Frankfurter Allee zwischen dem Frankfurter Tor und der Kreuzung Frankfurter Allee/ Möllendorffstraße in der Zeit zwischen 14 und 19 Uhr. Dabei fällt die durchschnittliche Geschwindigkeit auf Werte unter 20 km/h und zählt zu den Bereichen mit der höchsten Verzögerung in ganz Berlin.

    Die Quelle-Ziel Beziehungen für diesen Stau zeigen, dass die Starts für Stauteilnehmende in Verkehrszellen in Berlin Mitte, Kreuzberg, Friedrichshain und Lichtenberg liegen. Die meistfrequentierten Wege zur B1/B5 verlaufen über die Karl-Liebknecht-Straße, die Lichtenberger Straße, die Warschauer Straße und die mit ihr verknüpften Straßen wie die Boxenhagener Straße und die Grünberger Straße. Einen weiteren Zufluss für den motorisierten Individualverkehr bildet die Alfredstraße in Lichtenberg. Die vom Stau wegführenden Wege verlaufen über die Petersburger Straße, die Warschauer Straße und die Märkische Allee so wie die B1/B5.Die Ziele von Fahrten zur Stauzeit liegen in Teilverkehrszellen östlich des Frankfurter Tors. Innerhalb Berlins sind viele Zielteilverkehrszellen in Lichtenberg und in den Bezirken entlang der B1/B5 wie zum Beispiel Biesdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf. Von den an Berlin angrenzenden Gemeinden sind vor allem das Gebiet zwischen Hoppegarten und Strausberg sowie das weiter nördlich gelegen Ahrensfelde wichtige Ziele der Verkehrsteilnehmenden.

    Die zentralen Alternativen über den ÖPNV verlaufen für Ziele nördlich der B1 über die U5 und S7. Für Ziele südlich der B1 ist die S3 geeignet. Die S5 kann für den Bereich entlang der B1 sowie für die Gemeinden östlich Berlins genutzt werden.

  • Stauschwerpunkt 2 - Karl-Marx-Straße

    Der zweite Stauschwerpunkt liegt auf der Karl-Marx-Straße in Richtung Nordwesten von der Kreuzung Karl-Marx-Straße/Grenzallee bis zur Kreuzung Hasenheide/Lucy-Lameck-Straße. Für den Analysezeitraum wurden 110 Staus identifiziert mit einer durchschnittlichen Dauer von 87 Minuten und einer durchschnittlichen maximalen Länge von 2,48 km. Zeitlich liegen sie am Nachmittag zwischen 12 und 19 Uhr mit einem Höhepunkt um 16 Uhr. Im Analysezeitraum lag eine Fahrbahnsperrung vom 02.10.2020 bis zum 09.12.2021 an der Anschlussstelle Buschkrugallee A113 sowie eine Baustelle vom 03.05.2018 bis zum 31.12.2021 auf der Karl-Marx-Straße in Richtung Norden von der Werbellinstraße bis zur Erkstraße vor.

    Die Route entlang der Karl-Marx-Straße bildet eine wichtige Abfahrt für Fahrten über die A100 und A113 und wird für den Verkehr von den Gemeinden im Süden Berlins verwendet. Dabei sind nicht nur Schönefeld, Königs Wusterhausen und Mittenwalde, sondern auch das über die A100 angebundene Potsdam Quellen für den motorisierten Individualverkehr. Innerhalb Berlins starten die meisten Fahrten in Neukölln und entlang der Rudower Straße bzw. Buschkrugallee in Gropiusstadt und Britz. Die primären Ziele liegen in Neukölln sowie Kreuzberg und Alt-Treptow. Neben den Autobahnen bildet die Buschkrugallee eine wichtige Zufahrt zum Staubereich. Die Abfahrten in Richtung des Berliner Zentrums finden vor allem über die Hasenheide und den Kottbusser Damm statt.

    Innerhalb Berlins bildet die U7 eine ÖPNV-Alternative zum motorisierten Individualverkehr über die Karl-Marx-Allee. Die Gemeinden südöstlich Berlins sind über die S46 an den Berliner S-Bahn Ring und die U7 angebunden. In Bezug auf die Reisezeiten haben die Bereiche entlang der U7 oder in der Nähe der von S-Bahnstationen gelegenen Orte eine vergleichbare Reisezeit zum motorisierten Individualverkehr, wenn der ÖPNV einen direkten Weg zwischen den Quell- und Zielbereichen ermöglicht. Außerhalb Berlins kann im Bereich des Bahnhofs Königs Wusterhausen der ÖPNV ebenfalls eine vergleichbare Reisezeit im Vergleich zum motorisierten Individualverkehr aufweisen.

  • Stauschwerpunkt 3 - Puschkinallee

    Der dritte Stauschwerpunkt verläuft entlang der Schlesischen Straße zwischen dem Staubeginn in Alt-Treptow und dem Stauende am Schlesischen Tor zwischen 12 und 19 Uhr. Während des Analysezeitraumes wurden 126 Staus mit einer durchschnittlichen maximalen Dauer von 52 Minuten und einer durchschnittlichen maximalen Länge von 2,02 km erfasst. Die kreuzende Elsenstraße beeinflusste die Strecke durch eine, auf Grund von Bauarbeiten auftretende, Fahrbahnverengung auf eine Spur, in Richtung Norden, zwischen dem 28.09.2020 und dem 09.12.2021.

    Die primären Ziele für Reisende, die von diesem Stau betroffen sind, liegen entlang des Streckenzuges in Treptow-Köpenick und den angrenzenden Bereichen von Kreuzberg Ost. Zusätzlich verteilen sich viele Fahrten auf die Gebiete westlich des Stauschwerpunkts, welches das Berliner Zentrum, Friedrichshain und Kreuzberg umfasst. Innerhalb Berlins liegen die Quellen in Treptow entlang der B96a und im Süden Neuköllns. Von den umliegenden Gemeinden sind vor allem Fahrten aus Potsdam, Königs Wusterhausen sowie den Gemeinden südöstlich Berlins entlang der A10 vor allem in Ludwigsfelde, Rangsdorf und Zossen betroffen. Dementsprechend führen die meistgenutzten Strecken zum Stauschwerpunkt über die B96b, sowie die A113, den Dammweg und die Baumschulenstraße. Wichtige Routen vom Stauschwerpunkt ausgehend, verlaufen über die Köpenicker Straße und die Skalitzer Straße in Richtung des Stadtzentrums, sowie die Warschauer Straße nach Norden.

    Der ÖPNV bietet innerhalb Berlins gute Ausweichmöglichkeiten für die Quelle-Ziel-Verbindungen der Stauteilnehmenden durch die Linien U7, U8 und die S-Bahnen S9 und S46. Königs Wusterhausen, Ludwigsfelde, Rangsdorf und Zossen können das Zielgebiet über den Nahverkehr erreichen. Dabei sind die Reisezeiten vom Zentrum Königs Wusterhausens vergleichbar zum motorisierten Individualverkehr.

  • Stauschwerpunkt 4 - A114 Zubringer

    Der vierte Stauschwerpunkt liegt auf der Prenzlauer Promenade in Richtung Norden beginnend an Kreuzung Prenzlauer Allee/Christburgerstraße bis zur Auffahrt der A114. Im Analysezeitraum wurden 114 Stauereignisse mit einer durchschnittlichen maximalen Dauer von 51 Minuten und einer durchschnittlichen maximalen Länge von 2,15 km erkannt. Die Staus finden am Nachmittag zwischen 12 und 19 Uhr statt, mit einem Höhepunkt zur Pendelzeit zwischen 15 und 17 Uhr. Während des Analysezeitraums fanden Bauarbeiten statt, die eine Fahrbahnverengung auf eine Fahrspur auf der Prenzlauer Promenade zwischen der Tiniusstraße und der Auffahrt A114 verursachten.

    Innerhalb Berlins liegen die Ziele von Fahrten entlang des Staubereiches in Teilverkehrszellen an der Prenzlauer Promenade, in Weißensee und Pankow. Die Ziele in Brandenburg umfassen fast alle Gemeinden, die im Norden an Berlin angrenzen. Beispiele hierfür sind das Mühlenbecker Land, Panketal, Bernau bei Berlin, Wandlitz oder Oranienburg. Zusätzlich sind auch Reisende aus weiter entfernten Städten entlang der A10, wie zum Beispiel Neuruppin oder Eberswalde vom Stauschwerpunkt betroffen. Die Startgebiete liegen primär im Zentrum Berlins, dem Prenzlauer Berg, sowie in Pankow und Weißensee. Die wichtigste Zufahrt zum Stauschwerpunkt ist die Prenzlauer Allee, gefolgt von der querenden Danziger Straße und der Ostseestraße. Der Verkehr fließt je nach Ziel über die A114 und nachfolgend die A10 ab.

    Innerhalb Berlins bestehen ÖPNV-Ausweichrouten über die Trams M1 und 50 sowie die S-Bahnen S2 und S8. Für die Gemeinden nördlich Berlins Oranienburg und Bernau bei Berlin bestehen Anbindungen über den regionalen Zugverkehr und die S-Bahnen S1 und S2 mit den kürzesten Reiszeiten zwischen 50 und 70 Minuten. Die weiter entfernten Ziele entlang der A10 wie zum Beispiel Eberswalde oder Neuruppin können über den Regional- und Fernverkehr erreicht werden.

  • Stauschwerpunkt 5 - B1/B5 stadteinwärts

    Ein weiterer Stauschwerpunkt verläuft entlang der B1/B5 in Richtung Westen von der Kreuzung Alt-Mahlsdorf/Hönower Straße bis in den Bereich der Frankfurter Allee/Rathausstraße. Die meisten Staus finden zwischen 6 und 10 Uhr, während des morgendlichen Pendlerverkehrs statt. Im Analysezeitraum sind insgesamt 139 Staus identifiziert worden, diese weisen eine durchschnittliche maximale Dauer von 43 Minuten und eine durchschnittliche maximale Länge von 1,87 km auf.

    Die primären Ziele der Stauteilnehmenden liegen in Marzahn und Lichtenberg, mit weiteren Teilverkehrszellen in Kreuzberg und dem Zentrum Berlins. Die Gebiete mit den meisten Starts liegen in den Gemeinden Östlich Berlins entlang der B1/B5 und Ahrensfelde. Innerhalb der Stadt starten viele Stauteilnehmende in Kaulsdorf, Mahlsdorf, Biesdorf und Teilverkehrszellen Lichtenbergs die an der B1/B5 liegen. Die Hauptzufahrtswege zum Stauschwerpunkt führen über die B1/B5, die Märkische Allee und den Blumberger Damm. Die meistgenutzten Wege vom Stauschwerpunkt weg, sind der weitere Verlauf der B1/B5, die Straße Am Tierpark und die Lichtenberger Straße.

    Die zentralen Alternativen über den ÖPNV verlaufen für Ziele nördlich der B1 über die U5 und S7. Für Ziele südlich der B1 ist die S3 geeignet. Die S5 kann für den Bereich entlang der B1 sowie für die Gemeinden östlich Berlins genutzt werden.

  • Stauschwerpunkt 6 - B2 stadteinwärts

    Dieser Stauschwerpunkt verläuft entlang der B2 Richtung Süden von der Kreuzung mit dem Bucher Weg bis zur Abzweigung auf die Darßer Straße. Die zugehörigen Staus liegen über den Tag verteilt in der Zeit von 7 bis 18 Uhr. Dabei treten ganztägig viele kurze Staus auf, während längere Staus am frühen Vormittag zwischen 7 und 9 Uhr entstehen. Im Analysezeitraum sind 124 Staus auf dieser Strecke identifiziert worden mit einer durchschnittlichen maximalen Dauer von 39 Minuten und einer durchschnittlichen maximalen Länge von 2,33 km. Es wurden keine länger anhaltenden Bauarbeiten für den Analysezeitraum festgestellt.

    Die Quelle-Ziel Analyse ergab, dass die meisten Ziele für Fahrten über den Staubereich in den Gemeinden nordöstlich Berlins sowie im Norden Hohenschönhausens und Marzahn liegen. Die zugehörigen Startpunkte innerhalb Berlins liegen in Weißensee und Pankow. Die Strecken zum Stauschwerpunkt verlaufen primär von der B2 und dem Autobahndreieck Barnim. Zusätzlich existiert ein Verkehrsstrom aus Blankenburg über den Blankenburger Pflasterweg sowie aus Wartenberg über den Wartenberger Weg. Die Wege vom Stau in Richtung Süden Verlaufen über die Malchower Allee und nachfolgend die Indira-Ghandi-Straße und die Berliner Allee.

    Alternative Routen für den ÖPNV in den Nordosten Berlins verlaufen über den Regionalen Zugverkehr und die S-Bahnen S8 für Oranienburg, die S2 für Bernau bei Berlin und die S7 für Ahrensfelde.

  • Stauschwerpunkt 7 - Treskowallee

    Der Stauschwerpunkt auf der Treskowallee in Richtung Norden liegt zwischen der Kreuzung Edisonstraße/Siemensstraße und der Kreuzung Treskowallee/Waldowallee. Insgesamt wurden im Analysezeitraum 63 Staus mit einer durchschnittlichen maximalen Dauer von 84 Minuten und einer durchschnittlichen maximalen Länge von 1,95 km identifiziert. Die Staus finden vor allem nachmittags zwischen 16 und 19 statt.

    Der Stauschwerpunkt verbindet den Südosten Berlins mit dem Nordosten. Dementsprechend liegen die Ziele von Fahrten, die durch den Stauschwerpunkt verlaufen primär in Marzahn und Lichtenberg. Die zugehörigen Starts erfolgen vor allem südlich der Spree in Ludwigsfelde und Schönefeld sowie den Bezirken Treptow und Lichtenberg. Von den an Berlin angrenzenden Gemeinden tragen vorrangig Königs Wusterhausen und Schönefeld zu den Stauteilnehmenden bei. Die Strecken zum Stauschwerpunkt verlaufen über die B96a und die Südostallee. Dabei verteilt sich der Verkehr zum Überqueren der Spree auf die Stubenrauchbrücke, die Treskowbrücke und die Wilhelm-Spindler-Brücke. Der Knoten Alt Friedrichsfelde/Rhinstraße bildet den zentralen Verteilungspunkt für die dem Stau nachfolgenden Wege.

    Die genauen Alternativstrecken über den ÖPNV hängen von spezifischen Quelle-Ziel Verbindungen ab. Viele Verbindungen verlaufen durch die S-Bahn Haltestelle Ostkreuz, die von Quellen innerhalb Berlins schnell über die S7, S75 und die Züge des Nahverkehrs erreicht werden können. Zusätzlich bestehen mögliche ÖPNV-Alternativen für die Gemeinden südlich der Stadt über den Alexanderplatz bzw. den Hauptbahnhof. Strecken die direkt an der Treskowallee starten, können ab der Köpenickerstraße den Nordosten Berlins mithilfe der Trambahnen M17 und 27 erreicht werden.

  • Stauschwerpunkt 8 - B96a stadtauswärts

    Ein Stauschwerpunkt verläuft auf der B96a in Richtung Südosten vom Kreisverkehr am Bersarinplatz bis zum Treptower Park/ Puderstraße. Staus finden zwischen 14 und 19 Uhr statt mit einem Höhepunkt durch Nachmittagspendelnde im Zeitraum um 16 Uhr. Insgesamt wurden auf diesem Abschnitt 78 Staus mit einer durchschnittlichen Dauer von 82 Minuten und einer durchschnittlichen maximalen Länge von 1,50 km festgestellt. Zwei Baustellen beeinflussen den Stauschwerpunkt. Im Analysezeitraum fand eine Sperrung der Straße Am Treptower Park in Richtung Süden zwischen der Puschkinallee und der B96a statt. Zusätzlich wurde die B96a in Gegenrichtung südlich der Elsenbrücke vom 28.09.2020 bis zum 09.12.2021, aufgrund von Bauarbeiten auf eine Fahrspur verengt.

    Die Ziele von Fahrten entlang des Staubereiches liegen im Südosten der Stadt, vor allem im Süden von Friedrichhain, Treptow und Neukölln. In Bezug auf die angrenzenden Gemeinden enden viele Fahrten in Potsdam sowie südlich und südöstlich von Berlin zum Beispiel in Schönefeld und Königs Wusterhausen. Die zugehörigen Startpunkte liegen in Friedrichshain, dem Osten Lichtenbergs und dem Norden Kreuzbergs. Die Strecken zum Stauschwerpunkt verlaufen aus dem Norden über die Petersburger Straße und die Warschauer Straße, aus dem Westen über die Mühlenstraße und aus dem Osten über die Hauptstraße und den Markgrafendamm. Viele von dem Stauschwerpunkt ausgehende Wege verlaufen über die Köpenicker Landstraße oder über die Elsenstraße und das Dreieck Neukölln auf die Autobahnen A113 und A100. Eine von den Stauteilnehmenden viel genutzte Strecke liegt auf der Puschkinallee bzw. Schlesischen Straße und überschneidet sich dadurch mit dem Stauschwerpunkt 3.

    Das ausgeprägte Straßenbahnnetz im Bereich des Bersarinplatzes bietet eine gute Anbindung sowohl an die Stadtbahn als auch an die Ringbahn und ermöglicht so eine Alternative über den ÖPNV.

  • Stauschwerpunkt 9 - Tempelhofer Damm

    Der Stauschwerpunkt am Mariendorfer Damm verläuft stadteinwärts vom U Ullsteinstraße bis zur Kreuzung zwischen Mehringdamm und dem Tempelhofer Ufer. Der Stauschwerpunkt ist durch viele kurze über den Tag verteilte Staus gekennzeichnet. Längere Staus finden vor allem morgens zwischen 7 und 9 Uhr statt. Insgesamt sind 221 Staus mit einer durchschnittlichen maximalen Dauer von 25 Minuten und einer durchschnittlichen maximalen Länge von 1,67 km identifiziert worden. Dabei bestand auf der Strecke zwischen dem 30.07.2021 und 09.12.2021 eine Fahrspurverengung zwischen dem Platz der Luftbrücke und der Fidicinstraße.

    Die Analyse der Quelle-Ziel-Verbindungen der Fahrten über den Stauschwerpunkt zeigt, dass innerhalb Berlins viele Startpunkte entlang des Stauschwerpunktes in Mariendorf und Tempelhof liegen. Außerhalb der Stadt liegen viele Startpunkte in Teltow, Potsdam, Blankenfelde-Mahlow und Schönefeld. Die Ziele der Fahrten sind vorrangig in den Bezirken Tempelhof, Kreuzberg und dem Zentrum Berlins zu finden. Die zum Stau zurückgelegten Wege führen vorrangig über die B96, die A113 und A100. Die Abfahrten verlaufen über den Columbiadamm und entlang des Landwehrkanals über das Tempelhofer Ufer und das Hallesche Ufer. Für Ziele in der Berliner Innenstadt liegen vielgenutzte Streckenabschnitte auf der Wilhelmstraße und der Lindenstraße. 

    Startpunkte innerhalb Berlins sind durch einen gut ausgebauten ÖPNV mit dem Stadtzentrum verbunden. Ab Alt-Mariendorf existiert eine direkte Anbindung zu den Zielgebieten der Analyse entlang der B96 über die U6. Die Gemeinden Südlich Berlins besitzen eine direkte Verbindung über die S2 für Blankenfelde-Mahlow und die S25 bzw. die S26 für Teltow. Diese decken zusätzlich Bereiche mit vielen Startpunkten in Marienfelde und Tempelhof ab.

  • Stauschwerpunkt 10 - Landsberger Allee

    Dieser Stauschwerpunkt verläuft über die Landsberger Allee in Richtung Osten zwischen den Kreuzungen mit der Storkower Straße und der Siegfriedstraße. Im Analysezeitraum wurden insgesamt 84 Staus mit einer durchschnittlichen Maximaldauer von 60 Minuten und einer durchschnittlichen Länge von 1,56 km identifiziert. Die Staus finden vor allem am Nachmittag in der Zeit von 15 bis 20 Uhr statt und sind durch eine Fahrbahnverengung in Fahrtrichtung zwischen der Zechliner Straße und dem Arendsweg auf eine Fahrspur zwischen dem 06.12.2021 und dem 09.12.2021 begünstigt worden. Während der Bauarbeiten ist die Staudauer stark verstärkt, sodass er in der Zeit vom 06.12.2021 bis zum 13.12.2021 bereits um 10 Uhr beginnt.

    Die Startpunkte von Fahrten über den Stauschwerpunkt liegen in Friedrichshain, Lichtenberg, dem Zentrum Berlins und dem Norden Prenzlauer Bergs. Die Ziele im Süden Hohenschönhausen, Lichtenberg Nord und im Nordosten der Stadt in Marzahn und Hellersdorf. Außerhalb der Stadtgrenzen sind die Gemeinden Nordöstlich Berlins Ziele der Stauteilnehmenden mit vielen Fahrten nach Ahrensfelde, Hoppegarten, Altlandsberg und Neuenhagen bei Berlin. Die Wege zum Stau führen über die Storkower Straße, den Süden der Landsberger Allee und im Zentrum Berlins über die Mollstraße sowie die Grunerstraße. Die Abfahrten vom Stauschwerpunkt verlaufen primär über die Landsberger Allee in Richtung Nordosten. 

    ÖPNV-Alternativen bestehen durch eine Vielzahl von Tramstrecken für die Quelle-Ziel Verbindungen zwischen dem Berliner Zentrum, Lichtenberg und Hohenschönhausen, Marzahn bzw. Hellersdorf. Die angrenzenden Gemeinden die direkt östlich der Stadtgrenze liegen können über die S5 erreicht werden.